Unser Blog

Aktuelles

Bleiben Sie auf dem Laufenden

Palliative Sedierung: Missverständnisse und Klarstellungen

Der Begriff „palliative Sedierung“ ist oft missverstanden und wird häufig mit Vorurteilen belegt. Viele Menschen verwechseln ihn mit dem Begriff „terminale Sedierung“, der in der Öffentlichkeit weniger differenziert wahrgenommen wird. Doch die palliative Sedierung ist ein wichtiger Bestandteil der Palliativversorgung und wird ausschließlich eingesetzt, um das Leid unheilbar kranker Patienten zu lindern, wenn alle anderen Therapieoptionen ausgeschöpft sind.

Palliative Sedierung vs. Terminale Sedierung – Ein wichtiger Unterschied

Ein häufiges Missverständnis betrifft die Bezeichnung „terminale Sedierung“, die oft synonym für die palliative Sedierung verwendet wird. Ich bevorzuge den Begriff „palliative Sedierung“, da er den medizinischen Kontext besser beschreibt: Es handelt sich um eine Maßnahme im Rahmen einer hochspezialisierten palliativen Versorgung. Die palliative Sedierung zielt nicht darauf ab, den Sterbeprozess zu beschleunigen, sondern das Leid des Patienten zu lindern, wenn schwerste Symptome wie Atemnot, Schmerzen oder Ängste nicht mehr anders zu beherrschen sind.

Oberste Priorität: Wachheit und Teilnahme am Leben

n der palliativen Versorgung ist es unser höchstes Ziel, die Wachheit, Kommunikationsfähigkeit und Teilnahme am Leben des Patienten so lange wie möglich zu erhalten. Diese Grundsätze stehen bei der Auswahl der Behandlungsmethoden immer im Vordergrund. Erst wenn alle anderen Therapieoptionen ausgeschöpft sind und das Leiden unerträglich wird, greifen wir auf die palliative Sedierung zurück, um dem Patienten die Qualen zu ersparen.

Palliative Sedierung – Was bedeutet das?

Die palliative Sedierung kann mit einem künstlichen Koma verglichen werden. Der Patient wird in einen narkoseähnlichen Zustand versetzt, in dem er keine bewussten Wahrnehmungen mehr hat. Das Ziel ist es, das Bewusstsein auszuschalten, um schweres Leid zu lindern. Sollte der Patient in diesem Zustand wieder aufwachen, hätte er keinerlei Erinnerungen an diese Zeit – ähnlich wie nach einer Narkose bei einer Darm- oder Magenspiegelung.

Dauer der palliativen Sedierung

In den meisten Fällen wird die palliative Sedierung bis zum natürlichen Eintritt des Todes fortgeführt. Nur in speziellen Situationen, wie beispielsweise bei vorübergehenden schweren Symptomen, kann die Sedierung auch zeitweise eingesetzt werden. Wichtig ist, dass die Entscheidung für eine palliative Sedierung immer das Ergebnis einer sorgfältigen Abwägung und intensiven Gespräche zwischen allen beteiligten Fachkräften und den Angehörigen ist.

Palliative Sedierung vs. Aktive Sterbehilfe – Eine klare Abgrenzung

Eine wichtige Unterscheidung muss hier getroffen werden: Die palliative Sedierung gehört in den Bereich der legalen passiven Sterbehilfe. Sie wird ausschließlich angewendet, um das Leiden zu lindern und den natürlichen Sterbeprozess zu ermöglichen. Im Gegensatz dazu führt die aktive Sterbehilfe direkt zum Tod durch gezielte Verabreichung eines tödlichen Medikaments. Dieser aktive Eingriff ist strafbar und wird von uns strikt abgelehnt. Die palliative Sedierung wird hingegen nur eingesetzt, um schweres Leiden zu beenden, ohne den Sterbeprozess zu beschleunigen.

Fürchten Sie nicht das Sterben: Palliative Sedierung als Entlastung

Viele Patienten sagen: „Vor dem Tod habe ich keine Angst, aber vor dem Sterben.“ Diese Angst kann durch schwerste Symptome wie drohende Erstickung verstärkt werden. In solchen Fällen ist das Wissen um die Möglichkeit einer palliativen Sedierung oft eine große Erleichterung. Allein die Gewissheit, dass sie nicht leiden müssen und ein friedlicher Tod möglich ist, gibt den Patienten Zuversicht und macht die verbleibende Lebenszeit angst- und sorgenfreier.

Fazit: Palliative Sedierung – Eine Maßnahme zur Leidenslinderung am Lebensende

Die palliative Sedierung ist eine wichtige, aber oft missverstandene Maßnahme in der Palliativmedizin. Sie wird nur als letztes Mittel eingesetzt, um das schwerste Leid zu lindern, wenn alle anderen Optionen ausgeschöpft sind. Ihre Intention ist es, den Patienten von unerträglichen Symptomen zu befreien, ohne den natürlichen Sterbeprozess zu beeinflussen. Für viele Patienten ist die palliative Sedierung eine beruhigende Option, die ihnen Zuversicht und Frieden in den letzten Tagen ihres Lebens schenkt.

Palliative Sedierung: Missverständnisse und Klarstellungen

Oktober 11, 2024

Jetzt Kontakt aufnehmen

Wenn Sie oder ein Angehöriger unsere Unterstützung benötigen, zögern Sie nicht, uns zu kontaktieren. Unsere erfahrenen Ärzte, Pflegekräfte und Palliativspezialisten arbeiten eng mit Haus- und Fachärzten sowie ambulanten Pflegediensten und Hospizen zusammen, um eine nahtlose und ganzheitliche Versorgung zu gewährleisten.

Lassen Sie uns gemeinsam den Weg gehen. Kontaktieren Sie uns noch heute, um Ihre Fragen zu klären und die bestmögliche Betreuung für Ihre Liebsten zu sichern.

Wir sind 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche für Sie erreichbar.

levares palliativ-care

Kontakt aufnehmen

Unser Team ist 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche für Sie erreichbar. Wählen Sie den für Sie passenden Weg, um mit uns in Kontakt zu treten:

Kontaktformular

Bitte geben Sie hier Ihre Kontaktdaten und im nächsten Schritt eine kurze Beschreibung Ihrer Situation an, damit wir Sie bestmöglich unterstützen können.

Ihre Kontaktdaten

Sie müssen den Inhalt von reCAPTCHA laden, um das Formular abzuschicken. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten mit Drittanbietern ausgetauscht werden.

Mehr Informationen

levares palliativ-care

Vielen Dank

Vielen Dank für Ihre Anfrage. Wir melden uns in Kürze bei Ihnen. 

Ihr levares Team

Warning