Bleiben Sie auf dem Laufenden
Unser Blog
Aktuelles
Wenn der Mund trocken ist: Mundpflege in der Palliativversorgung
Jeder von uns kennt das unangenehme Gefühl von Durst – ein trockener Mund, alles klebt und fühlt sich unangenehm an. Genau so geht es auch vielen Patienten in der Lebensendphase. Doch häufig wird auf das Durstgefühl mit Infusionen reagiert, was das Problem oft nicht löst. In der Palliativmedizin liegt der Fokus auf einer wirksamen Mundpflege, um das Wohlbefinden zu verbessern.
Infusionen sind keine Lösung gegen Durstgefühl
Es gibt einen weitverbreiteten Automatismus, auf das Durstgefühl bei Patienten mit Infusionen zu reagieren. Doch wissenschaftliche Studien belegen, dass Infusionen das Durstgefühl nicht wirksam lindern. Daher dürfen wir uns von diesem Automatismus lösen und uns Gedanken machen, was tatsächlich hilft. Eine der effektivsten Maßnahmen ist die regelmäßige und sorgsame Mundpflege, die Entzündungen und Infektionen vorbeugt und das Durstgefühl deutlich mindern kann.
Der Wert einer guten Mundpflege
Mundpflege ist ein wesentlicher Bestandteil der Palliativversorgung. Durch regelmäßige Inspektion des Mundraums können wir Entzündungen, Pilzinfektionen oder Wunden frühzeitig erkennen und behandeln. Diese Erkrankungen beeinträchtigen die Lebensqualität erheblich. Daher schulen wir Pflegekräfte und Angehörige darin, eine adäquate Mundpflege durchzuführen, um das Wohlbefinden des Patienten zu steigern. Ein feuchter Mund hat keinen Durst!
Was ist Mundpflege?
Mundpflege umfasst das Anfeuchten der Mundschleimhaut und der Lippen. Eine trockene Mundschleimhaut ist oft die Ursache für Durstgefühl bei schwerkranken Patienten. Regelmäßige Mundpflege kann dieses Gefühl lindern und sorgt gleichzeitig für eine angenehme Erfrischung. Auch die Raumbefeuchtung kann zusätzlich hilfreich sein, um das Wohlbefinden des Patienten zu steigern.
Unterstützung durch Angehörige: Mundpflege als aktives Mitwirken
Der Mund ist ein sehr intimer Bereich des Körpers, dem sich meist nur vertraute Personen nähern dürfen. Angehörige, die bei ihren schwerkranken oder sterbenden Liebsten sind, können aktiv helfen, indem sie die Mundpflege übernehmen. Das gibt ihnen das Gefühl, etwas für ihren Angehörigen tun zu können und für ihn da zu sein. Allerdings ist es wichtig zu respektieren, dass nicht alle Angehörigen sich dazu in der Lage fühlen. Mundpflege sollte niemals mit Zwang durchgeführt werden.
Praktisches Vorgehen bei der Mundpflege
Die Durchführung der Mundpflege beginnt mit einer achtsamen und ruhigen Vorbereitung. Angehörige oder Pflegekräfte sollten den Patienten zunächst ansprechen und über die bevorstehende Pflege informieren. Eine Hand auf die Schulter oder den Arm kann dem Patienten helfen, sich auf den körperlichen Kontakt vorzubereiten. Mit viel Achtsamkeit wird die Lippenpflege als erster Schritt durchgeführt, gefolgt von der Reinigung des Mundraums mit einem Watteträger oder anderen Hilfsmitteln, die in das Lieblingsgetränk des Patienten getaucht werden.
Hilfsmittel für die Mundpflege
Respekt und Achtsamkeit bei der Mundpflege
Es ist wichtig, die Wünsche des Patienten zu respektieren. Sollte der Patient den Mund nicht öffnen wollen, darf die Mundpflege nicht mit Zwang durchgeführt werden. Stattdessen sollte sie immer wieder angeboten werden. Besonders bei Patienten, die durch den Mund atmen, kann die Mundpflege alle 30 Minuten oder sogar häufiger erforderlich sein. Dabei steht immer das Wohlbefinden des Patienten im Vordergrund.
Fazit: Mundpflege als Schlüssel zur Lebensqualität in der Palliativversorgung
In der Palliativmedizin spielt die Mundpflege eine zentrale Rolle, um das Wohlbefinden von Patienten zu steigern. Statt auf Infusionen zu setzen, die oft nicht helfen, können wir durch regelmäßige Mundpflege das Durstgefühl effektiv lindern und gleichzeitig Entzündungen und Infektionen vorbeugen. Mundpflege ist nicht nur eine medizinische Maßnahme, sondern auch ein wichtiger emotionaler Moment der Nähe zwischen Patienten und ihren Angehörigen – immer getragen von Respekt und Achtsamkeit.
Wenn der Mund trocken ist: Mundpflege in der Palliativversorgung
Oktober 10, 2024
Jetzt Kontakt aufnehmen
Wenn Sie oder ein Angehöriger unsere Unterstützung benötigen, zögern Sie nicht, uns zu kontaktieren. Unsere erfahrenen Ärzte, Pflegekräfte und Palliativspezialisten arbeiten eng mit Haus- und Fachärzten sowie ambulanten Pflegediensten und Hospizen zusammen, um eine nahtlose und ganzheitliche Versorgung zu gewährleisten.
Lassen Sie uns gemeinsam den Weg gehen. Kontaktieren Sie uns noch heute, um Ihre Fragen zu klären und die bestmögliche Betreuung für Ihre Liebsten zu sichern.
Wir sind 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche für Sie erreichbar.